Sieben Monate unschuldig im Gefängnis

Aus Falschbeschuldigung
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Weil eine Frau ihn zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt hatte, saß ein 35 jähriger sieben Monate unschuldig im Gefängnis.

Bei der Polizei hatte die Frau behauptet, der Angeklagte habe ihr einen Putzjob angeboten und sie im September 2012 in sein Büro in Leimen gelockt. Dort habe er sie vergewaltigt.

Am 26. April 2013 hat das Landgericht Heidelberg den Mann mit der Begründung "Es war ein einvernehmlicher Geschlechtsverkehr" freigesprochen. Der Vorsitzende Richter Michael Waldmann übte Kritik an Ermittlern. Es bezeichnete es als skandalös, dass die Polizei die entlastende Aussage eines Zeugen "nicht weiter verfolgt" habe." Das Gericht sprach dem Serben Haftentschädigung zu. Die übliche Haftentschädigung darf man aber eher als Hohn bezeichnen. Beruflich steht der Autoelektriker vor einem Scherbenhaufen. Der Staat unternimmt nichts um den von ihm angerichteten Schaden wiedergutzumachen.[1][2]

Ein Zeuge hatte einige Wochen nach der Verhaftung des Unschuldigen bei der Polizei in Wiesloch angerufen. Am Telefon sagte er, die Frau habe ihm erzählt, dass der Sex einvernehmlich gewesen wäre. Bei der Polizei erinnerte sich aber niemand an den Anruf. Vor Gericht führte die Aussage des Zeugen zur Freilassung des Unschuldigen. Anwältin Andrea Combé, die auch Wettermoderator Jörg Kachelmann verteidigte, sprach von einer "Ermittlungspanne". Sie hätte sich auch einen solch eindeutigen Freispruch bei Kachelmann gewünscht, sagte sie nach dem Urteil.

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