Zwei Männer aus Zug

Aus Falschbeschuldigung
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Zwei Männer aus Zug wurden 18 Monate lang als Kinderschänder geächtet - zu Unrecht. Die Folgen waren für sie fürchterlich.[1]

Dreijährige macht Andeutungen

Beschimpfungen, anonyme Zettel, Eier-Würfe: Weil Chris P. (21) seine Halbschwester beim Wickeln angeblich sexuell missbraucht hatte, wurde er in den letzten Monaten regelrecht terrorisiert. Enge Verwandte behaupteten, die Dreijährige habe Andeutungen gemacht, dass sie von Chris P. und ihrem Vater John K. (36) unsittlich berührt worden sei.

Nachdem die Polizei Chris P. verhaftet hatte, stand der damals 19-Jährige wegen eines Kontaktverbots plötzlich auf der Strasse. Kurz darauf verlor er gar seinen Job. "Die Fa­milie verstiess mich und auch meine Freunde wollten nichts mit einem ange­blichen Kinderschänder zu tun ­haben", so der Mann aus Zimbabwe vor Strafgericht. Auch seien Eier an seine Türe geworfen und sein Velo demoliert worden. "Zug ist klein, die Vorwürfe sprachen sich schnell herum. Dabei hatte ich gar nichts gemacht", so Chris P. traurig.

Keine Zweifel an Unschuld

Der Albtraum endete am Montag. Nach einem Glaubwürdigkeitsgutachten zog die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe zurück und das Gericht sprach ihn und ­seinen Stiefvater John K. frei. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass beide unschuldig sind", so der Richter. Chris P. bekommt 4000, John K. 8000 Franken Genug­tuung.

"Ich bin so froh, dass es vorbei ist. Ich freue mich darauf, meine Mutter und meine Schwester in die Arme zu nehmen. Mit dem Rest der Verwandtschaft will ich nichts mehr zu tun haben", so Chris P. Das Urteil ist rechtskräftig.

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