Inspiriert von Fifty Shades of Grey

Aus Falschbeschuldigung
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Inspiriert von Fifty Shades of Grey

Eine Tochter hat ihren Vater in Großbritannien beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Sie gab an, dass er sich in einem Zeitraum von sechs Jahren achtmal an ihr vergangen habe. Doch die Tochter hatte die Vorwürfe frei erfunden. Die Verteidigerin des Mannes konnte sie überführen - mithilfe des Bestsellers "Fifty Shades of Grey".


Das Buch der amerikanischen Autorin E. L. James[wp] habe die Tochter als Vorlage für ihre Lüge genutzt. Über den Fall berichtete die Anwältin des Vaters Cathy McCulloch auf dem Blog von "Church Court Chambers".

Demnach ist McCulloch erst kurz vor Verhandlungs­beginn zur Verteidigerin des Vaters berufen worden. Die Aussichten seien schlecht gewesen. Der Mann wurde der mehrmaligen inzestiösen Vergewaltigung beschuldigt und habe keine Verteidigung gehabt außer "Ich habe das nicht getan".

Ungewöhnliche Wortwahl machte stutzig

Das polizeiliche Interview der Tochter sei dagegen sehr überzeugend und emotional gewesen. Sie habe darin ausführlich erklärt, was ihr Vater ihr angeblich angetan habe und wie sich ihr Körper deshalb anfühlte. "Das einzige Ungewöhnliche war ihr Gebrauch von bestimmten Wörtern, Phrasen und und Beschreibungen darüber, wie sie sich fühlte - die Wortwahl schien ihrem Alter nicht zu entsprechen", so die Anwältin.

Den entscheidenden Hinweis habe sie schließlich im Gespräch mit dem Vater erhalten. Er erzählte ihr von dem Lieblingsbuch seiner Tochter. Seiner Ansicht nach handelte es wohl von einem Millionär, der eine junge Frau unter seine Fittiche nimmt und "ihr die Kunst näherbringt". Er hatte offenbar keine Ahnung, dass "Fifty Shades of Grey" eigentlich von einer Sadomaso[wm]-Beziehung zwischen einer jungen Studentin und einem reichen Geschäftsmann handelt und dass dort sehr explizite Sexszenen beschrieben.

Ähnlichkeiten zwischen Buch und Aussagen der Tochter

Doch auch die Anwältin und ihre Kollegen hatten das Buch zuvor nicht gelesen. Aber bereits beim Querlesen bemerkte sie "zu viele auffällige Ähnlichkeiten zwischen dem Polizei-Verhör der Tochter und dem Buch, um ein Zufall zu sein" auf. Die Verhandlung wurde verschoben, damit die Anwältin das Buch für ihre Vernehmung genauer studieren konnte. Vor Gericht sei die Tochter bereits nach sieben Minuten Kreuzverhör im Zeugenstand schließlich in Tränen ausgebrochen und habe alles gestanden.

McCulloch beschreibt, dass sie die Klägerin anfangs beruhigen wollte: "Sie stimmte zu, dass ihr Vater streng sei und sie ihm böse sei, weil er 'ihr Leben ruiniere'. Danach führte die Anwältin die einschlägigen Gemeinsamkeiten zwischen Buch und Geständnis ab, woraufhin das mutmaßliche Opfer einlenkte und ihre Lüge einräumte. "Sie hatte sich die ganze Sache ausgedacht, weil sie wütend auf ihren Vater war und ihm eine Lektion erteilen wollte."

Vater freigesprochen

Vor Gericht bestätigte sie, dass sie sich von "Fifty Shades of Grey"[wp] und anderen Büchern hatte inspirieren lassen. Der Staatsanwalt prüfte jede Aussage nach, konnte nicht glauben, dass keine der Anschuldigungen wahr sein sollte. Der Vater wurde daraufhin freigesprochen, berichtet McCulloch: "Der Richter betonte außerdem, dass ein Fall wie dieser einmalig sei im Laufe seiner gerichtlichen Karriere.[1]

Einzelnachweise

Netzverweise